VERKEHRLICHE ERSCHLIESSUNG
• Der Kindergartenneubau wird sowohl von Südwesten über den Franz-Wolf-Weg, als auch von Osten über die Feldbacherstraße direkt mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen sein.
• Es sind hochwertige Abstellanlagen für Fahrräder an den Zugängen zum Kindergarten sowie im Bereich der
Schulen vorzusehen.
• Das Bringen- und Holen der Schul- und Kindergartenkinder mit dem Kfz erfolgt nur über die eingerichtete „Bring- und Holzone“ an der Feldbacherstraße. Weiters stehen circa 150
Kfz-Stellplätze im direkten Umfeld des Bildungscampus zur Verfügung -> Erreichbar zu Fuß in ca. 5 min (maximal 400 m Fußweg)
• Eine Busbucht für Schul- und Kindergartenbus incl. Schutzweg wird in Kombination mit der Bring- und Holzone errichtet.
• Für etwaigen Lieferverkehr als Rettungsweg sowie Feuerwehrzufahrt wird eine dafür taugliche Anbindung von Osten an die Feldbacherstraße errichtet.
• Circa 10 neue Kfz-Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen sowie Personal entstehen südlich der „Bring- und Holzone“.
• Der ausgewiesene Rittscheintalfahrradweg R21 (Bermenweg) bleibt für die Durchfahrt von Kfz gesperrt und als dem Radverkehr vorbehaltenem Weg erhalten.
VERKEHRSBERUHIGUNG FELDBACHERSTRASSE
• Es bestehen ausgeprägte Wegebeziehungen zwischen der Sporthalle und dem Bildungscampus sowie dem weiteren westlichen Gemeindegebiet mit Betreubarem Wohnen. Dies macht die Querung der Feldbacherstraße (4200 Kfz/d) im Verlauf des Schulweges notwendig.
• Der Fuß- und Radweg für Kinder zur Erreichung des
Bildungscampus aus dem südlichem Gemeindegebiet führt entlang der Feldbacherstraße, Kinder aus dem westlichen Gemeindegebiet nutzen den Reithgrabenweg bzw. den Franz-Wolf-Weg und den
Schulweg.
Der motorisierte Individualverkehr ist auf Schulwegen zu reduzieren bzw. zu beruhigen (BMK, 2020):
• Der Reithgrabenweg soll verkehrlich nicht stärker durch den MIV belastet werden. Der Franz-Wolf-Weg soll in derzeitiger Form erhalten bleiben.
• Die Feldbacherstraße wird zwischen Keramikhof Rieger und den südlich geplanten Kfz-Stellplätzen durch geeignete Maßnahmen verkehrsberuhigt.
Die Verkehrsberuhigung im Bereich der Feldbacherstraße sowie die Verkehrsvermeidung durch Nutzung bestehender Abstellmöglichkeiten sowie der Ordnung des Busverkehrs
als auch des Bring- und Holverkehrs der Eltern wird das Umfeld des Bildungscampus für das zu-Fußgehen, das Radfahren und das Verweilen attraktivieren.
Kinder, die mit dem elterlichen Kfz gebracht werden, können den letzten Teil des Schulweges in geordneten Verkehrsverhältnissen zurücklegen und so eigene
Erfahrungen als Verkehrsteilnehmer*in machen.
ZIELE DES KONZEPTS
• Die oberste Prämisse des Projektes ist die Sicherstellung der Entwicklung des neuen Bildungscampus zum hochwertigen,
menschenfreundlichen, lebenswerten und klimafitten Lernort.
• Es gilt den entstehenden Bildungscampus fit für die Mobilität der Zukunft zu machen. Verkehrssysteme sind strategisch und integrativ zu planen, um neuen zukünftigen Ansprüchen möglichst
menschenfreundlich zu begegnen.
• Verträglichkeit als Maßstab. Der neue Bildungscampus ist ein sensibler Lebens– und Lernraum. Für die Kinder und Jugendlichen sowie die Arbeitnehmer*innen auf dem Bildungscampus ist die
Mobilität zukunftsorientiert und ausgewogen zu denken.
• Verkehrliche Wechselwirkungen. Die verkehrlichen Wechselwirkungen mit der Gemeinde sind zu identifizieren und zu beurteilen. Es gilt für negative Wirkungen entsprechende Handlungsfelder
zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten.
• Erschließungskonzept als Grundlage. Die Empfehlungen dienen als Rahmenplan und Vorgaben in Punkto Mobilität und Verkehr für alle Vorhaben im Zuge der Entwicklung des
Bildungscampus.
LEITBILD MOBILITÄT
Bildungscampus Markt Hartmannsdorf: Klimafit für die Mobilität der Zukunft.
Mobilität garantieren - Verkehr vermeiden
• Erreichbarkeit langfristig sichern
• Gesamtsystem mit allen Verkehrsmitteln berücksichtigen
• Kfz-Durchzug, Lärm, hohe Geschwindigkeiten verhindern
• kurze Wege für aktive Mobilität (Fuß, Rad, Scooter etc.)
Effizienz belohnen - Innovationen fördern
• effiziente Mobilitätsangebote und –infrastrukturen eingangsnah platzieren
• Kfz-Parken ordnen und Flächenversiegelung vermeiden
Bewusstsein schaffen - Mobilitätswende machen alle
• die Möglichkeit der Zielerreichung durch aktive Mobilität und Multimodalität (Möglichkeit der
Erreichung des Bildungscampus mittels verschiedener Verkehrsmittel)
• die Sicherstellung der Chancengleichheit aller Verkehrsmittel im Bereich der lokalen und regionalen Mobilität
• eine gestärkte Aufenthaltsfunktion des (halb-)öffentlichen Raumes und des Straßenraums
AKTIVE MOBILITÄT
„Möglichst viele Kinder und Jugendliche [sollen] ihre Schul-, Kindergarten- oder Freizeitwege zu Fuß, mit dem Rad oder
öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Denn dies fördert die Bewegung, ist gut für das Klima und wichtig für die Gesundheit. Dazu sind sichere und komfortable Wege und Routen für Zufußgehende
und Radfahrende sowie gute Angebote im öffentlichen Verkehr notwendig.“ (BMK, 2020)
• Der selbst bestimmte Schulweg sowie die niedrigen Hürden zur Nutzung aktiver Mobilitätsarten sind integraler Bestandteil der Entwicklung von Kindern.
• Die Kinder knüpfen soziale Kontakte, können selbstständig handeln und lernen ihre Umgebung kennen. All dies entfällt bei einem begleitetem Schulweg im elterlichen Kfz
• Bereits Kindergartenkinder können und sollten so beispielsweise mit dem Fahrrad unterwegs sein. So werden spätere Defizite im kindlichen Verkehrsverhalten vermieden und bereits früh
Alternativen zum Kfz für die Kinder deutlich gemacht.
• Im Hinblick auf die Herausforderung der notwendigen vermehrten Nutzung umwelt- und klimaschonender Mobilitätsformen, ist die kindliche Verkehrsbildung eine wichtige Stellschraube in der
zukünftigen Wahl der Fortbewegungsart der Heranwachsenden.
Der Förderung und insbesondere der Möglichmachung des Erreichens des Bildungscampus durch Nutzung aktiver Mobilitätsarten ist eine hohe Priorität einzuräumen. Hemmende Faktoren und Hürden (fehlende Abstellanlagen, hohes Verkehrsaufkommen im MIV, fehlende Wegestrukturen) gegenüber der Nutzung aktiver Mobilität gilt es abzubauen.
ORTSRAUMGESTALTUNG
• Der Franz-Wolf-Wanderweg und der Bermenweg - Rittsteintalradweg R21 bleiben in derzeitiger Form
und Verkehrsorganisation erhalten.
• Die Flächenbeanspruchung wird gegenüber dem Entwurf der Gemeinde stark reduziert: insbesondere die Versiegelung neuer Flächen
wird auf ein notwendiges Minimum herabgesetzt, stattdessen werden vorhandene Potentiale genutzt.
• Die Verkehrsberuhigung in der Feldbacherstraße führt zu Gewinnen in Punkto Verkehrssicherheit, als auch in Aspekten der Aufenthaltsqualität ->
Kinder können sich ohne Sicherheitsbedenken im Umfeld der besuchten Bildungseinrichtungen aufhalten.
• Es entstehen ergänzend verbesserte Wegebeziehungen für Besucher*innen der Bibliothek sowie mobilitätseingeschränkte Personen zwischen Dorfzentrum und
Betreubarem Wohnen.